Nel­vie Tia­fack erreicht mit Sieg über Aser­bai­dschan das Viertelfinale

Starker Auftritt gegen Mahammad Abdullayev

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Am drit­ten Tag des olym­pi­schen Box­tur­niers stie­gen heu­te am 29. Juli die Super­schwer­ge­wich­te in den Wett­be­werb um die Medail­len ein. In die­ser Gewichts­klas­se star­te­te das Tur­nier bei 16 Teil­neh­mern im Achtelfinale.

Für Deutsch­land nimmt in die­ser nach oben offe­nen Gewichts­klas­se ober­halb der 92 kg der Köl­ner Nel­vie Tia­fack am Tur­nier in Paris teil. Er wur­de zum letz­ten Kampf der Vor­mit­tags­ver­an­stal­tung gegen den Aser­bai­dscha­ner Maham­mad Abdul­layev in den Ring gerufen.

Bei­de kann­ten sich bereits aus zwei vor­an­ge­gan­ge­nen Begeg­nun­gen: Das ers­te Mal tra­fen die bei­den Ath­le­ten 2022 in den USA auf­ein­an­der. Damals besieg­te Nel­vie Tia­fack den Aser­bai­dscha­ner in einem Final­kampf des »Pue­blo Inter­na­tio­nal Invi­ta­tio­nal Tournament«. 

Ein Jahr spä­ter ver­gli­chen sich bei­de erneut im Rah­men der Euro­pean Games in Kra­kau (Polen), die zugleich auch die Euro­pa­qua­li­fi­ka­ti­on für Paris 2024 waren. Im Halb­fi­na­le unter­lag Nel­vie Tia­fack dem Aser­bai­dscha­ner, der sich in Polen dann sein Ticket für Paris sichern konnte.

Nel­vie Tia­fack der akti­ve­re Boxer

Nel­vie Tia­fack star­te­te aktiv in den Kampf, zeigt gute Bein­ar­beit und setz­te sei­nen Geg­ner mit der Über­zahl an Schlä­gen kon­se­quent unter Druck. Eine Stra­te­gie, die nicht nur zur opti­schen Domi­nanz führ­te, son­dern auch tat­säch­li­che Tref­fer ermög­lich­te – dar­un­ter eine kra­chen­de Schlag­hand­ge­ra­de in der zwei­ten Minu­te, die bei Maham­mad Abdul­layev sicht­bar Ein­druck hin­ter­ließ und mit etwas mehr Glück das Zeug gehabt hät­te, einen Kampf ent­schei­den zu kön­nen. Auch unter den Punkt­rich­tern gab es bei der Wer­tung der ers­ten drei Minu­ten kei­ne Zwei­fel: Alle gaben die Run­de an Nel­vie Tia­fack, der damit einen guten Start des Kamp­fes hinlegte.

Nel­vie Tia­fack setzt sich im Ach­tel­fi­na­le gegen den Aser­bai­dscha­ner Maham­mad Abdul­layev durch (Foto: pic­tu­re alli­ance / ZUMAPRESS.com / Ulrik Pedersen)

Nel­vie Tia­fack baut Vor­sprung aus

Mit dem Ergeb­nis der ers­ten Run­de war klar, dass Maham­mad Abdul­layev nun die Ver­fol­gung wür­de auf­neh­men müs­sen, wenn er den Kampf nicht aus der Hand geben woll­te. Aber Nel­vie Tia­fack war kei­nes­wegs gewillt, sich sei­nen Vor­sprung neh­men zu las­sen und star­te­te auch die­sen mitt­le­ren Durch­gang mit einem hohen Tem­po und hielt den Druck auf sei­nen Geg­ner hoch. Damit ver­moch­te der die aus Sicht sei­nes Geg­ners erfor­der­li­che Auf­hol­jagd erfolg­reich zu unter­bin­den. Etwas über­ra­schend war nach dem Ende der Run­de, dass in die­sem Durch­gang immer­hin zwei Punkt­rich­ter den Aser­bai­dscha­ner vor­ne hat­ten. Wie auch immer: Drei gaben die Run­de an den Köl­ner, der damit sei­nen Vor­sprung aus­bau­en konn­te und nun auf die Sie­ger­stra­ße ein­ge­bo­gen war.

Nel­vie Tia­fack bringt Kampf sicher nach Hause

Doch der inter­na­tio­nal erfah­re­ne Maham­mad Abdul­layev gab den Kampf noch nicht ver­lo­ren. Die drit­te Run­de star­te­te er akti­ver, ver­lor aber in der zwei­ten Run­de dann etwas an Schwung, so dass Nel­vie Tia­fack im letz­ten Drit­tel der Aus­ein­an­der­set­zung immer mehr die Regie im Seil­ge­viert über­nahm und sich in die­ser wich­ti­gen letz­ten Pha­se noch eini­ge Male mit kla­ren Tref­fern gut in Sze­ne set­zen konn­te. Eine Leis­tung, die die Unpar­tei­ischen hono­rier­ten: Sie gaben die letz­te Run­de mit 4:1 Punkt­rich­ter­stim­men an den deut­schen Ath­le­ten, der damit unter dem Strich einen ein­stim­mi­gen Punkt­sieg errang.

Im Vier­tel­fi­na­le gegen den Ita­lie­ner Die­go Lenzi

Mit sei­nem Sieg im Ach­tel­fi­na­le rückt Nel­vie Tia­fack ins Vier­tel­fi­na­le des Tur­niers vor. Hier wird er am Nach­mit­tag des 2. August um 17:38 Uhr auf den Ita­lie­ner Die­go Len­zi tref­fen, der sich durch sei­nen Sieg über den US-Ame­ri­ka­ner Joshua Edwards für die Run­de der letz­ten Acht qua­li­fi­zie­ren konnte.

Nel­vie Tia­fack wird die­sen Ver­gleich sicher­lich hoch moti­viert und gut vor­be­rei­tet ange­hen, denn ein Sieg in die­ser Tur­nier­run­de wür­de ihn als Halb­fi­na­lis­ten schon die Bron­ze­me­dail­le sichern – und natür­lich die Mög­lich­kei­ten für mehr schaffen.